Alle Zeichen stehen auf Expansion

Fragile Lieferketten, steigende Kundenerwartungen, Klimawandel und Fachkräftemangel: Die Herausforderungen in der Logistikbranche verschärfen sich. Wer in dieser Zeit nicht auf der Strecke bleiben will, braucht Mut und Wille zur Transformation. Wie sich die Andreas Schmid Group immer wieder an neue Anforderungen anpasst, beantwortet CEO Alessandro Cacciola im Interview.

Die Dynamik in der Logistikwelt nimmt kontinuierlich zu. Wie reagiert die Andreas Schmid Group?
Alessandro Cacciola: Unsere Strategie spielt uns in die Karten. Maßgeschneiderte Logistik heißt auch maximale Anpassbarkeit an neue Situationen und Kundenanforderungen sowie die Möglichkeit, Krisen zu bewältigen. Diese Fähigkeit ist gerade unter dem Stichwort Resilienz in aller Munde. Wir haben die Corona-Zeit genutzt, um den Blick intensiv nach innen zu richten. Jetzt als logische Konsequenz blicken wir nach außen und tun das, was wir während der Pandemie nicht konnten: die Internationalisierung vorantreiben. Damit ermöglichen wir auch vielen Kunden Ihre Lieferketten resilienter zu gestalten. Ein Anliegen, das immer mehr Unternehmen in Anbetracht der geopolitischen Unwägbarkeiten äußern.

Sie sind nun seit fünf Jahren Vorstandsvorsitzender der Andreas Schmid Group. Wie würden Sie diese Zeit zusammenfassen?
Alessandro Cacciola: Die vergangenen Jahre waren Zeiten des Aufbruchs – von der gemeinsam erarbeiteten Strategie über eine neue IT-Landschaft bis hin zu einem neuen Corporate Design. Natürlich haben viele unvorhersehbare Ereignisse, wie zum Beispiel die Corona-Krise oder der Krieg in der Ukraine, die Veränderungen noch verstärkt. Eine solche tiefgreifende Transformation gelingt nur, wenn alle Kolleginnen und Kollegen an Bord sind. Umso glücklicher bin ich darüber, dass wir nicht nur die Transformation bis hierher gemeinsam gemeistert haben, sondern dass der Zusammenhalt, das Engagement und der Teamgeist dabei noch stärker geworden sind. Denn unsere Belegschaft ist unser wertvollstes Gut. Deshalb haben wir auch viel in Personalentwicklung und Benefits investiert, sodass alle Kolleginnen und Kollegen in ihren individuellen Entwicklungsprozessen bestmöglich gefördert werden. Und mit diesem Team möchten wir jetzt die internationalen Märkte durchdringen und die positive Entwicklung unserer Umsätze und des Unternehmenserfolgs weiter fortsetzen.

Auf der Messe transport logistic im Mai 2023 hat die Andreas Schmid Group großen Eindruck hinterlassen. Wie schätzen Sie den Erfolg der Messe ein?
Alessandro Cacciola: Die transport logistic war für uns eine hervorragende Gelegenheit, um zu zeigen, wie sich die Andreas Schmid Group in den vergangenen Jahren transformiert hat. Die Reaktion der Besucher:innen an unserem Stand zeigt mir, dass unsere Botschaft angekommen ist: Die Andreas Schmid Group ist mehr als nur eine lokale Spedition im Raum Augsburg. Wir können mit unseren Dienstleistungen heute schon europaweit überzeugen und sind bereit international weiter zu wachsen.

Wenn Sie nun auf die kommenden fünf Jahre blicken: Wo sehen Sie die Andreas Schmid Group?
Alessandro Cacciola: Alle Zeichen stehen auf Expansion. Sowohl im europäischen Ausland als auch an unserem Hauptsitz. Mitte des Jahres 2023 wurden zwei neue Grundstücke im Raum Augsburg erworben, die nun zur Bebauung zur Verfügung stehen. Außerdem wird in 2024 unser Europaterminal angebaut. Ganz persönlich freue ich mich über die positive Entwicklung unserer internationalen Standorte. Eine neue Landesgesellschaft zu gründen ist immer mit einem Risiko verbunden, insbesondere in den aktuellen turbulenten Zeiten. Nichtsdestotrotz können wir in den neuen Landesgesellschaften in Ungarn, Rumänien und der Slowakei auf einen erfolgreichen Auftakt blicken. Außerdem konnten wir dadurch mit neuen potenziellen internationalen Kunden ins Gespräch kommen. Das bestätigt unseren Kurs. In fünf Jahren wird die Andreas Schmid Group 100 Jahre alt und das können wir dann hoffentlich mit einem noch größeren Team feiern.